Queerer Aktionsplan: Bunte Demo in Haßfurt (2024)

Menschen aus der Region und darüber hinaus werden am Wochenende anlässlich des Christopher Street Days (CSD) Haßfurt erwartet. Es ist zum zweiten Mal. Das Programm startet am Samstag, 22. Juli, um 18 Uhr auf dem Haßfurter Marktplatz mit der Demonstration für die Rechte und Sichtbarkeit der queeren (LSBTIQ*-) Gemeinschaft.

Keine Diskriminierung der queeren (LSBTIQ*-) Gemeinschaft mehr

Die Hauptforderung der Veranstaltung ist die Einführung eines queeren Aktionsplans Bayern, der darauf abzielt, die Situation und Lebensbedingungen von queeren Personen in Bayern zu verbessern. Der Aktionsplan richtet sich gegen Diskriminierung, fördert die Gleichberechtigung, unterstützt queere Jugendliche und will die Gesellschaft sensibilisieren.

Der diesjährige CSD Haßfurt ist Teil der Initiative CSD Bayern. Speziell fordert der CSD Haßberge die lückenlose Aufklärung und Prävention von queerfeindlichen Hassverbrechen.

Immer mehr Angriffe auf queere Personen

Die Zahlen der Polizeistatistiken zu queerphoben Angriffen stieg in den vergangenen Jahren immer weiter an. Jedoch wird ein Großteil der Übergriffe nicht gemeldet, womit die Dunkelziffer die offiziellen Zahlen weit übersteigen dürfte.

Lange Zeit wurden Straftaten in Bezug auf geschlechtliche und sexuelle Identität nicht gesondert erfasst, heute fehlt es an Aufklärung zu queeren Themen, vor allem bei der ländlichen Polizei. Viele Betroffene trauen sich nicht, Diskriminierungserfahrungen zu melden aus Angst vor Unverständnis, Täter-Opfer-Umkehr, gesellschaftlichen Vorurteilen und fehlenden Informationen zu Diskriminierung.

Hauptprogrammpunkt Demo

Die Demonstration, der Kern des Wochenend-Programms, startet um 18 Uhr auf dem Marktplatz in Haßfurt und folgt einer festgelegten Route durch die Innenstadt.

Diese Route nimmt der Zug durch die Haßfurter Innenstadt

Sie umfasst den Marktplatz, die Hauptstraße, den Oberen Turm, die Bahnhofstraße, die Promenade, den Unteren Turm, die Hauptstraße und endet schließlich wieder am Marktplatz. Der Demonstrationszug wird von Teilnehmenden aus verschiedenen queeren Gruppen, Organisationen und Verbänden begleitet, die mit Fahnen, Schildern und Transparenten ein sichtbares Zeichen setzen.

Die Demonstration soll eine Plattform bieten, um auf bestehende Herausforderungen und Diskriminierung hinzuweisen, aber auch, um Solidarität und Gemeinschaft zu stärken, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins CSD Haßberge.

CSD in Haßfurt endet mit Kundgebung

Bei der anschließenden Abschlusskundgebung werden außerdem verschiedene Rednerinnen und Redner aus unterschiedlichen Strömungen der queeren Bewegung zu Wort kommen. Für die Teilnehmenden gibt es außerdem die Möglichkeit, sich an Infoständen vom LSBTIQ-Regenbogenbüro Unterfranken, der HIV/Aids-Beratung Unterfranken, Trans-Ident e.V., Demokratie leben! sowie natürlich dem CSD Haßberge e.V. über verschiedene queere Themen zu informieren.

Am Abend wird es locker bei derAftershowparty

Nach der Demonstration findet im LokWerk ab 21 Uhr die Aftershowparty statt. Hier haben Besucher die Möglichkeit, das Erlebte zu reflektieren, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam zu feiern. Die Aftershowparty verspricht eine bunte Mischung aus Musik, Unterhaltung und Tanz.

Ökumenischer CSD-Gottesdienst am 23. Juli um 17 Uhr in der Ritterkapelle

Ein weiteres Highlight im Programm ist der ökumenische Gottesdienst, der am Sonntag, 23. Juli, ab 17 Uhr in der Haßfurter Ritterkapelle stattfindet. Dieser Gottesdienst bietet Raum für Besinnung und Gebet. „Uns ist es wichtig, über Unterschiede hinaus Gemeinschaft zu ermöglichen. Menschen aller Glaubensrichtungen sind deshalb herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und ein Zeichen der Offenheit und Toleranz zu setzen“, heißt es in der Mitteilung des CSD Haßfurt.

Dies stehe im Einklang zum modifizierten CSD-Motto des Gottesdienstes: „Hass erfassen und in Liebe fassen“.

Solidarität mit der LSBTIQ*-Gemeinschaft

Der Christopher Street Day (CSD) Haßfurt sieht sich als eine wichtige Veranstaltung, um Solidarität mit der LSBTIQ*-Gemeinschaft zu zeigen. Er sieht sich laut Mitteilung als eine Gelegenheit für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Hintergründe, zusammenzukommen, gemeinsam zu feiern und sich gegenseitig zu unterstützen.

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